14. März 2019

Bis Ende 2018 hätten noch höchstens 650’000 Lastwagen über die Schweizer Alpen fahren dürfen, so steht es im Gesetz. Das gesetzlich verankerte Verlagerungsziel wurde verpasst, das zeigen die Zahlen zum alpenquerenden Güterverkehr des Bundesamts für Verkehr für das Jahr 2018. Der geplante Abbau von unterstützenden Massnahmen seitens des Bundes ist für die Alpen-Initiative vor diesem Hintergrund nicht zulässig. Der Verein fordert nicht weniger, sondern mehr griffige Massnahmen – damit das Verlagerungsziel rasch erreicht wird.

Insgesamt 941’000 Lastwagen durchquerten 2018 die Schweizer Alpen. Die Zahl der Lastwagenfahrten ist damit seit dem Jahr 2000 weiter rückläufig. Damals lag die Anzahl alpenquerender Lastwagen bei 1,4 Millionen. Für Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, ist klar: «Betrachtet man die Entwicklung in den anderen Alpenländern, dann ist die Schweizer Verlagerungspolitik ein Erfolgsmodell – und zwar dank der Alpen-Initiative.» In der Schweiz werden heute 70% des alpenquerenden Güterverkehrs auf der Bahn transportiert, in Österreich sind es gerade mal 30%.

Doch die Zahlen zum alpenquerenden Güterverkehr für das Jahr 2018 zeigen auch: Das gesetzlich verankerte Verlagerungsziel wurde nicht erreicht. «Gemäss Gesetz dürfte jeder dritte Lastwagen, der durch die Schweizer Alpen fährt, gar nicht unterwegs sein. Wir befinden uns momentan quasi in einem illegalen Zustand: Das Verlagerungsziel darf nicht einfach so nach Gutdünken auf die lange Bank geschoben werden», sagt Jon Pult. Umso fataler ist für die Alpen-Initiative vor diesem Hintergrund der vom Bundesrat geplante Abbau der unterstützenden Massnahmen, womit insbesondere die Betriebsbeiträge nach 2023 wegfallen würden. «Es geht nicht an, unterstützende Massnahmen für den Kombinierten Verkehr auslaufen zu lassen, bevor das Verlagerungsziel erreicht ist», sagt Jon Pult. «Im Gegenteil, jetzt braucht es umso mehr griffige Massnahmen.»

«Die Alpen-Initiative fordert die Einführung einer Alpentransitbörse: Es ist das effizienteste Mittel, um die Lastwagenflut im gesamten Alpenbogen zu stoppen», sagt Django Betschart, Leiter Alpenschutzpolitik. Als Sofortmassnahme verlangt die Alpen-Initiative, dass die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) auf die im Landverkehrsabkommen mit der EU vereinbarte Höhe erhöht und mit einer CO2-Komponente ergänzt wird.

«Wir machen Druck, damit Bund und Parlament die notwendigen Massnahmen ergreifen und das Verlagerungsziel erreicht wird. Es geht um nichts weniger als den Schutz und die Zukunft der Alpen!», sagt Django Betschart.

Kontakt:

→ Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, 076 508 16 33

→ Django Betschart, Leiter Alpenschutzpolitik, 076 451 99 77