Land Art

Startseite / Über uns / Land Art

TORE – BEWEGUNG – FORTBEWEGUNG

Projekt Land Art an den grossen Alpentransit-Routen zum Jubiläum der Alpen-Initiative.

«Tore – Bewegung – Fortbewegung», unter diesem Motto steht die Land-Art-Ausstellung, welche die Alpen-Initiative in Zusammenarbeit mit «KULTUR SPUUR Claudia Häusler» organisiert. An fünf Orten entlang der grossen Transitachsen durch die Schweizer Alpen fügen Künstlerinnen und Künstler mit viel Einfühlungsvermögen Kunstwerke aus reinen Naturmaterialien in die Landschaft ein: in Andeer (GR), in Bellinzona (TI), in Attinghausen (UR), auf dem Simplonpass (VS) und in Orsières (VS). Die Installationen und Objekte erheben keinen Anspruch auf Dauerhaftigkeit, sondern leben von ihrer Vergänglichkeit durch natürliche Verwitterung.

Die dezentrale Ausstellung bietet der lokalen Bevölkerung und auswärtigen Gästen die Gelegenheit, einen Moment innezuhalten und darüber nachzudenken, wie sich die Alpen und der Verkehr sowie unser Umgang mit der Natur einem stetigen Wandel unterworfen sind.

Der Aufbau der Installationen findet im Mai und Juni 2019 statt. Die Kunstwerke bleiben den Sommer über bis ungefähr Oktober stehen und können jederzeit besucht werden. Vor Ort informieren Tafeln und aufliegende Broschüren über das jeweilige Land-Art-Projekt und die Kunstschaffenden.

  • Andeer GR, Abzweigung zum Steinbruch Battaglia: «Grenzen überwinden» von Kari Joller

    «Grenzen überwinden»

    Grenzen überwinden - Land-Art Andeer
    Land-Art «Grenzen überwinden» von Kari Joller in Andeer GR

    Als Grundidee sieht der Künstler die gewachsene Struktur des Materials Holz. Seine Objekte entstehen durch das Zusammensetzen einzelner Ast-oder Stammteile. Mit einem zusammengesetzten Holzbogen symbolisiere er das Wort Tor, das er als gleichbedeutend mit Durchgang, Öffnung aber auch Grenze versteht.

    Die Leiter, die auf einem Tor eingelassen ist, symbolisiert Bewegung nach oben, wie wir es in unserem Alltagsleben durch Erfolg, Verbesserung, Macht und Status erstreben. Auf der spirituellen, psychischen Ebene zeigt die Leiter das Verbindende zwischen dem Unten und dem Oben, zwischen der materiellen und der geistigen Ebene, zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Die Leiter in den Himmel steht aber auch für das Unerreichbare, für die Grenzen, die uns in vielen Bereichen des Lebens gesetzt werden. Ausserdem steht sie für das Vertrauen, das uns weitermachen lässt, ohne Gewissheit das Ziel zu erreichen. Die Sprossen führen nicht ganz bis zum Ende der Leiter. Gegen oben verjüngen sie sich immer mehr und wirken nur noch symbolisch als eine Art Antennen. Die Leiter kann auch als Schienenstrang interpretiert werden.

    Kari Joller

    Biografie

    Kari Joller ist in Neuheim ZG geboren, aufgewachsen in Zug, Buchdruckerlehre, 1974-1976 Schule für Gestaltung Luzern, seit 1983 freischaffender Maler und Gestalter, 1994 Gründung «Forum Natur Begegnung Gestaltung», seit 1994 Leitung von Gestaltungswochen und Workshops, Mitinitiator Kulturgruppe Dierikon «Kunst und Begegnung in der Alten Kapelle», seit 2002 regelmässige Publikationen von Werkbüchern. Lebt und arbeitet seit 1987 in Dierikon LU. www.karijoller.ch

  • Attinghausen UR, Reussdamm, Mündung Palanggen Süd: «Flying Eagle» von Hans Gisler

    «Flying Eagle»

    Land-Art «Flying Eagle» von Hans Gisler in Attinghausen UR
    Land-Art «Flying Eagle» von Hans Gisler in Attinghausen UR

    Fliegende Adler bewegen sich besonders elegant in der Luft. Im Wind und besonders bei guter Thermik ist es ein Genuss, ihnen zuzusehen, wie sie mühelos dahingleiten und auch ohne Flügelschlag an Höhe gewinnen.

    Diese Adler scheinen zu schweben und doch sind sie fest mit dem Holz und dem darunterliegenden Naturstein am Boden verankert. Immer wieder erhalte ich von Betrachtern meiner fliegenden Adler die Rückmeldung, dass die Vögel zu schweben scheinen, obwohl, oder vielleicht gerade deshalb, weil der untere Teil nur grob mit der Kettensäge behauen oder gar nur gespalten ist. Man könnte sagen, die Adler sind fest verankert und doch schwebend.

    Hans Gisler

    Biografie

    Hans Gisler ist in Riemenstalden SZ aufgewachsen, Lehre als Schreiner, Ausbildung an der Schule für Holzbildhauerei Brienz, ab 1993 selbstständiger Holzbildhauer, 2000 Umzug Atelier nach Altdorf, seit 1994 diverse Einzel- und Gruppenausstellungen. Verschiedene grössere Werke und Ankäufe u.a. Skulptur «Freiheit» Paraplegikerzentrum Nottwil, Bronzeskulpturen «Arnold + Hanna» Ausgleichskasse Schwyz, Kunst am Bau Lidernenhütte SAC, Rivera TI Skulptur «von der Tell’platte zur Hohlen Gasse in Küssnacht» gesägt aus Zedernstamm. www.bildhauen.ch

  • Bellinzona TI, Rote Brücke über den Ticino in der Nähe der Scuola Media 2: « ...und immer weiter...» von Gerda Ritzmann und Erika Diserens

    « …und immer weiter…»

    Land-Art «…und immer weiter…» von Erika Diserens & Gerda Ritzmann in Bellinzona TI
    Land-Art «…und immer weiter…» von Erika Diserens & Gerda Ritzmann in Bellinzona TI

    Das Durchschreiten eines Tores oder Durchganges ist immer verbunden mit Erwartungen, Überraschungen, Freude, aber auch mit Enttäuschungen, selbst wenn dies nicht immer bewusst wahrgenommen wird.
    Die Künstlerinnen haben sich ebenfalls durch diesen Gang getastet, sind auf der anderen Seite angekommen und freuen sich darüber, diese spezielle Land Art Ausstellung mit ihrer Installation zu bereichern. Mit den zwei sich verjüngenden Palisadenreihen nehmen sie Bezug zur gegenüberliegenden Fussgängerbrücke über den Ticino auf.

    Die sich verjüngenden Palisaden sollen auf ein in der Ferne sichtbares Ziel hindeuten. Sie führen die Erwartungen gegenüber der Brücke fort, wo auf der anderen Seite das scheinbar sichere Ufer wartet, wo man sich neuen Aufgaben oder Abenteuern zuwenden kann. Stets steht einem ein neues Ziel bevor, und hat man es erreicht, wartet bereits das nächste. Ein endgültiges Ziel gibt es nicht solange man lebt.

    Die seitlichen Begrenzungen engen ein. Den Ängstlichen überkommt vielleicht der Wunsch umzukehren, den Vernünftigen lockt das zu erwartende Ziel nicht und er/sie schaut sich nach einem anderen Weg um. Doch jemand wird den Weg gehen. Die dunklen Scheiben auf den Palisaden weisen darauf hin, dass in der Zukunft und in der Ferne alles im Ungewissen liegt, wir jedoch immer hoffen, dass sich unsere Vorstellungen und Hoffnungen erfüllen.

    Biografien

    Gerda Ritzmann-Luger

    Gerda Ritzmann-Luger von Dornbirn A, seit 1970 in der Schweiz, Textilfachschule Dornbirn, 1964-66 Aktzeichnen an der Volkshochschule Birmingham, Farben- Natur- und Portraitstudium an der Schule für Gestaltung und Kunst Zürich, Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland seit 1984, seit 2014 «Art in the Landscape» Gemeinschaftsarbeiten mit Erika Diserens. www.gerilu-art.pictures

     

     

     

    Erika Diserens

    Erika Diserens von Zürich, 1963 Kunsthochschule Basel, Architectural Drafts Women Basel, Kunstschulen in Zürich und Luzern, 1985-86 Accademia delle Belle Arti, Florenz, seit 1993 Einzel- und Gruppenausstellungen, Seit 2014 «Art in the Landscape» Gemeinschaftsarbeiten mit Gerda Ritzmann. www.ediserens-visualartist.simplesite.com

  • Orsières VS, sous le Bay: «Transit Turm» von Urs P. Twellmann

    «Transit Turm»

    Land-Art «Transit Turm» von Urs P. Twellmann in Orsières VS
    Land-Art «Transit Turm» von Urs P. Twellmann in Orsières VS

    Wahrnehmen, beobachten, entdecken, erforschen, entwickeln, verändern, erweitern – sind Schlüsselwörter, die die Arbeitsweise von Urs Twellmann beschreiben. Auf dem Verändern liegt der Hauptfokus – in diesem Prozess, in dem Zerstören und Kreieren eins sind, werden Materialien zusammengetragen, gebogen, gebrochen, gespalten, zersägt und analysiert, um in neue Formen, Anordnungen und Zusammenhänge gebracht zu werden. Dabei interessiert mich besonders das Spannungsfeld zwischen Chaos und Ordnung, und dass die Arbeit eine «Zusammenarbeit» mit der Vielfalt, Kraft und Lebendigkeit des Materials ist.

    Da ist kein Material, das ihn nicht interessiert, doch dem Holz in all seinen Erscheinungsformen gilt seine besondere Aufmerksamkeit. Minderwertiges Holz gibt es nicht, nur verschiedene Ausgangslagen und Möglichkeiten, die es zu erforschen gilt. Bei diesem Projekt arbeitet der Künstler mit Bergahorn.

    Alleine die Öffnungen im Stamm erinnern an Tunnels – deutlicher noch wird das, wenn er in die ausgeschnittenen Blöcke Tunnels sägt und Strukturen, die als Felsen interpretiert werden können. Einzelne Elemente integriert er temporär in die Landschaft, um sie zur fotografieren. So wird die eher skulpturale Arbeit zu einer Landart-Installation.

    Urs P. Twellmann

    Biografie

    Urs P. Twellmann ist in Langnau i.E. geboren, Lehrerseminar Bern, Landschafts- und Studiofotografie, erste Ausstellung 1979, 1980-85 Schule für Gestaltung Bern, 1981 erste Landart Intervention in den USA, ab 1982 Atelier im Thalgraben i.E., ab 1985 Arbeiten mit der Kettensäge, 1996 erste grosse Kugel-Assemblagen, ab 2000 Kanada, Australien, Südafrika, Japan, 2006 Winter-Atelier in Beijing China, 2008 Neuseeland, 2008 Winter-Atelier in Genua I, 2011-13 diverse Auslandprojekte, ab 2014 Atelier in Schlosswil, Bern, diverse Werkschauen und Publikationen. www.twellmann.ch

  • Simplon VS, Altes Spittel: «Luftspur» von Leander Locher

    «Luftspur»

    Land-Art «Luftspur» von Leander Locher auf dem Simplonpass VS
    Land-Art «Luftspur» von Leander Locher in Simplon VS

    Dem Künstler schwebt eine geschwungene Luftfigur vor; mindestens so hoch, dass ein Mensch darunter vorbeigehen kann und in der Ausdehnung gegen 5–8m. Die Grundidee der geschwungenen Figur entspringt der Spirale, dem Sinnbild des sich spiralförmig entwickelnden Lebens, und damit auch dem Sinnbild des in Bewegung-Seins und  der Veränderung.

    Bei der Realisierung grosser Objekte treten statische Besonderheiten auf. Eine Luftkonstruktion dieser Grösse muss in mehreren Etappen erstellt werden, da die Figur ein Eigenleben hat, welches man miteinbeziehen muss. Es sind Kräfte am Wirken, und das Eigengewicht des Flechtmaterials muss mit einbezogen werden. Die Figur musste zwischendurch einige Tage in Ruhe gelassen werden, damit sich die wirkenden Kräfte abbauten. Wie beim Modellbau kommt dem Aspekt der Stabilisierung eine spezielle Bedeutung zu.

    Zum Flechten verwendet der Künstler grösstenteils Weide, welche vom Berglandhof Ernen stammt.

    Leander Locher

    Biografie

    Der Weg des künstlerischen Gestaltens von Leander Locher begann mit Zeichnen und Malen (Gemeinschaftsausstellungen 1985 und 1988). Seit 15 Jahren prägt sich die Leidenschaft am gegenständlichen Ausdruck immer mehr aus. Es entstehen lebensgrosse Figuren aus dem Basismaterial Holz. Künstlerisches Gestalten ist für ihn ein Ventil, ein Bereich der Narrenfreiheit, welche erlaubt, Dinge aus reiner Lust und spontanem Antrieb auseinander zu nehmen und in neue Zusammenhänge zu setzen, Normalität und gesellschaftliche Relevanz auszuweiten und damit zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln anzuregen. Beim gestalterischen Wirken lässt er sich stark von der Natur inspirieren. Landart ist derzeit seine bevorzugte Ausdrucksform. www.leander-locher.ch

Grenzen überwinden - Land-Art Andeer
Land-Art «Grenzen überwinden» von Kari Joller in Andeer GR
Land-Art «Flying Eagle» von Hans Gisler in Attinghausen UR
Land-Art «…und immer weiter…» von Erika Diserens & Gerda Ritzmann in Bellinzona TI
Land-Art «…und immer weiter…» von Erika Diserens & Gerda Ritzmann in Bellinzona TI
Land-Art «Transit Turm» von Urs P. Twellmann in Orsières VS
Land-Art «Transit Turm» von Urs P. Twellmann in Orsières VS
Land-Art «Luftspur» von Leander Locher in Simplon VS
Land-Art «Luftspur» von Leander Locher in Simplon VS
  • Attinghausen 46.877587, 8.623913Land Art Attinghausen, Palanggenbach
  • Andeer 46.597745, 9.42835Land Art Andeer, Veia DA Runcs
  • Bellinzona 46.208280, 9.032434Land Art Bellinzona, Rote Brücke
  • 62P8+36 SimplonLand-Art Simplon, Altes Spittel
  • 24CV+MW OrsièresLand-Art Orsières, Sous le Bay