Teufelsstein und Bergkristall 2020

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Eisbergwasser erhält den Teufelsstein 2020

Medienmitteilung vom 29. September 2020

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Die Kandidaten für den Teufelsstein 2020

Produkte werden heute oft über Tausende Kilometer herumgekarrt: Ein Wahnsinn angesichts des Klimawandels! Wir nominieren dieses Jahr die drei folgenden absurden Transportpraktiken für den «Teufelsstein»:

Gewürzgurken aus Vietnam – Migros

Gewürzgurken sind als Beilage für typisch schweizerische Gerichte wie Raclette oder dem «Zvieri-Plättli» nicht wegzudenken. Das Erschreckende: Obwohl man für dieses Konservierungsprodukt problemlos Schweizer Gurken verwenden könnte, werden sie meist aus anderen Kontinenten importiert. Bei der Migros-Marke «Condy» zum Beispiel aus Vietnam. Von dort werden die Cornichons per Schiff nach Rotterdam und dann per Bahn in die Schweiz transportiert. 18’280 Kilometer für Gurken, die man auch hierzulande anbauen könnte.

Berechnung CO2: Quantis; Grafik: Scriptum

Granatapfelkerne aus Peru – Coop

Bevor dieses Convenience-Produkt bei Coop ankommt, ist es schon um die halbe Welt gereist: Herkunftsgebiete der Granatapfelkerne sind laut Verpackung die Türkei, Ägypten, Südafrika, Indien oder Peru. Die Granatapfelkerne, die für unsere CO2-Berechnung verwendet wurden, stammen aus Peru und wurden in Ägypten verarbeitet. Der Transport erfolgt von Lima per Schiff nach Ägypten. Nach der Verarbeitung und Verpackung werden die Kerne nach Zürich geflogen, von wo sie mit dem Lastwagen den Weg ins Regal finden. 17’590 Kilometer für einen in dieser Form mehr als fragwürdigen Snack.

Berechnung CO2: Quantis; Grafik: Scriptum

Wasser aus Gletschereis – Manor

Ein neues Luxuswasser in Schweizer Regalen kommt von der kanadischen Marke «Berg» und ist bei Manor im Angebot. Im Angesicht abschmelzender Polarkappen ist die Herkunft dieses Wassers besonders zynisch: Es stammt vom Eis grönländischer Gletscher. Im Meer um Neufundland werden treibende Eisblöcke gesammelt, per Schiff an Land gebracht und dann auf der Strasse nach Mount Pearl in die Abfüllanlage geliefert. Von dort weiter per Fähre und Lastwagen zum Hafen von Halifax, von wo das Wasser per Schiff nach Antwerpen und via Bordeaux per Camion in die Schweiz gelangt. Mit 9602 Kilometern hier im Vergleich die kürzeste zurückgelegte Distanz, jedoch der höchste CO2-Ausstoss.

Berechnung CO2: Quantis; Grafik: Scriptum

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Die Kandidaten für den Bergkristall 2020

Transporte möglichst vermeiden und auf lokale Lösungen und Transparenz setzen: Das steht im Zentrum der drei Projekte, welche die Alpen-Initiative für den «Bergkristall 2020» nominiert.

Kulinarischer Herbst

Bewusstsein für regionale Küche wecken

Alpinavera, eine Plattform für zertifizierte Regionalprodukte, hat mit dem Verband GastroGraubünden in Zusammenarbeit mit den Gastroverbänden in Glarus und Uri den «kulinarischen Herbst» ins Leben gerufen. Mitmachende Betriebe werden in einer Broschüre aufgeführt und dürfen Gerichte, die zu mindestens 60 % aus regionalen Zutaten bestehen, speziell auszeichnen. Das Projekt leistet somit einen wertvollen Beitrag, dass regionale Lieferketten im Gastgewerbe eine stärkere Verankerung erhalten.

Live Track

Verkehr vermeiden dank smarten Lösungen

Live Track bietet Gemeinden und Unternehmen mit einer smarten Cloud-Plattform die Möglichkeit, Füllstände in Versorgungs- und Entsorgungsbehältern in Echtzeit zu überwachen. Sei dies bei Glas, Metall, Textil, Papier, Karton, Betriebskehricht usw. So ist ersichtlich, wann ein Container oder Silo geleert werden muss. Damit kann die Fahrten- und Standortplanung optimiert werden, was schliesslich zu einer Reduktion des Schwerverkehrs auf der Strasse führt.

Urban Logistics

Zusammenschluss der führenden Schweizer Velokuriere

Urban Logistics ist eine Plattform für Transportdienstleistungen, welche die führenden Velokuriere zusammenschliesst mit dem Ziel, nachhaltige Citylogisitk zu fördern. Durch Vernetzung wird der geeignetste Kurierpartner anvisiert, der die Ware abholt und dafür sorgt, dass diese zur Wunschzeit am Wunschort ankommt. Sendungen werden so noch am gleichen Tag in allen urbanen Gebieten abgeholt und zugestellt – zwischen den Städten mit einer Intercity Lösung mit den SBB: Eine flexible ökologische Versandlösung für kleine Frachtmengen.

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