18. April 1999

Das Komitee NEAT in den Berg und das Urner Komitee für die Alpen-Initiative stellen fest, dass keine der Parteien, die den Boykottaufruf bekämpft haben, sich grundsätzlich gegen die Anliegen der Komitees ausgesprochen hat. Die Komitees erwarten nun ihre tatkräftige Unterstützung, um die Verlagerung auf die Schiene und die NEAT-Bergvariante durchzusetzen. Der Ball liegt jetzt bei ihnen, die Interessen Uris zu verteidigen. Die Komitees bedauern, dass der Boykottaufruf wenig Widerhall bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern fand. Angesichts der unverständlichen Reaktion der Parteien auf den Aufruf ist es nicht erstaunlich, dass die Stimmbeteiligung sich kaum von derjenigen beim kantonalen Energiegesetz unterscheidet. Die Ablehnung der neuen Bundesverfassung zeigt auch, dass sich die Parteien besser für die Bundesverfassung eingesetzt hätten als unseren Boykott zu bekämpfen. Immerhin hat die – zugegebenermassen aussergewöhnliche Aktion – den Anliegen Uris im Zusammenhang mit dem Bau der NEAT und bei der Umsetzung des Alpenschutzartikels einmal mehr in der ganzen Schweiz Gehör verschafft. In den letzten fünf Abstimmungen schwankte die Stimmbeteiligung im Kanton Uri zwischen 19 und 54%. Der Tiefpunkt erreichte sie am 15. März 98 (Steuergesetz und Wahlen Landammann und Landesstatthalter), die höchste Stimmbeteiligung war am 23. September zu verzeichnen (LSVA, Landwirtschaft, AHV-Revision; nur 51% beim kant. Fuss- und Wanderweggesetz). Am 7. Februar 1999 lag die Stimmbeteiligung bei 30% (eidg. Vorlagen) bzw. 24% (kant. Gerichtswahlen), am 29. November 1998 bei 38% (FinöV, Getreideartikel, Drogenpolitik, Arbeitsgesetz; Wirtschaftsförderung, Gastwirtschaftsgesetz und Tellspielhaus), am 7.Juni 1998 bei 33% (Haushaltsanierung, Genschutz, Schnüffelstaat).