10. April 2015

Die neue Axenstrasse, das grösste Bauprojekt, an dem der Kanton Schwyz je beteiligt war, erhöht die Strassenkapazität auf der Nord-Süd-Achse. Die Alpen-Initiative kritisiert deshalb das Projekt und unterstützt die Initiative „Axen vors Volk – Für Sicherheit ohne Luxustunnel“, die heute in Schwyz eingereicht wurde. Die Alpen-Initiative setzt sich für eine Sanierung der bestehenden Axen-Nationalstrasse und für eine Kurzumfahrung von Sisikon UR ein.

„Wie bei der zweiten Gotthardröhre wird auch bei der neuen Axenstrasse eine Sanierung als Vorwand benützt, die Strassenkapazität für den Transitverkehr auszubauen“, sagt Regula Rytz, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative. „Durch die Verdoppelung der Kapazitäten würde die Axenstrasse zu einem noch wichtigeren Zubringer der Gotthardautobahn. Mit der Folge, dass bedeutend mehr Strassentransitverkehr durch den Kanton Schwyz fahren würde.“ Die Anwohnerinnen und Anwohner der H8 von Pfäffikon über Rothenthurm und Sattel klagen schon heute über die hohe Verkehrsbelastung. Dieses Problem würde sich durch eine ausgebaute Axenstrasse massiv verschärfen, vor allem, wenn gleichzeitig eine zweite Röhre am Gotthard gebaut würde. „Wir würden mit diesen Ausbauten den roten Teppich für den Transitverkehr auslegen“, so Regula Rytz, „mit entsprechenden Konsequenzen für die Lebensqualität in den Alpen“.

Die Alpen-Initiative hat im November 2014 zusammen mit den Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (Aefu) und dem VCS Einsprache gegen das „Ausführungsprojekt N4 Neue Axenstrasse“ erhoben. „Die Axenstrasse widerspricht dem Alpenschutzartikel und der Alpenkonvention“, sagt Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik der Alpen-Initiative. Der Alpenschutzartikel verbietet den Ausbau der Transitstrassen. Die Alpen-Initiative kritisiert ausserdem die Aufklassierung der Axenstrasse auf eine Nationalstrasse 2. Klasse. Das Projekt führt ausserdem nicht zur angestrebten Entlastung von Sisikon und ist im Konflikt mit dem geplanten Axentunnel der NEAT. Die im Projekt vorgesehenen Massnahmen zum Umbau der alten Axenstrasse sind ihrerseits ungenügend und finanziell nicht gesichert.

Die Nationalräte des Kantons Schwyz Pirmin Schwander (SVP) und Andy Tschümperlin (SP) stellen sich gegen dieses milliardenschwere Strassenprojekt. Mit der Initiative „Axen vors Volk – Für Sicherheit ohne Luxustunnel“ wird sich nun auch das Schwyzer Volk dazu äussern können. Manuel Herrmann: „Wir haben die Hoffnung, dass Bundesrat und Parlament die Entscheidung des Kantons Schwyz ernst nehmen und das Projekt nicht am Volk vorbei durchdrücken wird.“

Kontakt

  • Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik Alpen-Initiative, 078 765 61 16
  • Regula Rytz, Vorstandsmitglied Alpen-Initiative, Nationalrätin BE, 079 353 86 38