1. Juni 2012

Die Alpen-Initiative nimmt erfreut zur Kenntnis, dass die Alpenregionen in der Schweiz und im Ausland anlässlich einer Konferenz in Lyon die Notwendigkeit einer Alpentransitbörse oder eines gleichwertigen Emissionshandelssystems erkannt haben. Ebenso scheint sich die Einsicht durchgesetzt zu haben, dass die Schweiz mit den beiden Basistunnels am Lötschberg und Gotthard einen zeitlichen Vorsprung hat und die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene nicht an allen Alpenübergängen gleichzeitig erreicht werden kann. Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, in der Schweiz eine Pilotphase einzuläuten.

Die Alpenregionen Tessin, Zentralschweiz, Rhône-Alpes (F), Südtirol, Aostatal, Friaul-Julisch Venetien, Piemont (alle I) und Tirol (Ö) haben in Lyon eine gemeinsame Verkehrsstrategie für die Alpenregion vereinbart. Der Tiroler Verkehrs- und Umweltminister Bernhard Tilg gab aus der Sicht einer betroffenen Region unter anderem zu bedenken: „Wir können nicht auf die Nationalstaaten warten, bis alle ihre Transitachsen ausgebaut haben.“

Vertreter der Alpen-Initiative haben an der Konferenz in Lyon die Wichtigkeit der Weiterführung der Kooperation der Alpenregionen unterstrichen. Thomas Burgener, Ausschuss-Mitglied der Alpen-Initiative und Walliser alt-Staatsrat, betonte in einem Votum die Wichtigkeit einer Alpentransitbörse, um die Lastwagenflut wirksam bekämpfen zu können. Diese Ansicht teilen die Regionen im Alpenbogen. Ein solches Instrument sei notwendig, um die definierten Ziele bezüglich Fahrtenobergrenze und Umwelt zu erreichen, schreiben sie in ihrer Verkehrsstrategie.

In diesem Papier heisst es zudem: „Eine Pilotphase könnte auch kurzfristig eingeleitet werden.“ Es ist aufgrund der neuen Bahn-Basistunnels Lötschberg und Gotthard naheliegend, dass diese Pilotphase in der Schweiz gestartet wird. Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat deshalb auf, diese Chance zu packen und eine Alpentransitbörse als Pilotprojekt einzuführen. Er hat als einzige Landesregierung vom Volk den inzwischen gesetzlich verankerten Auftrag erhalten, den Güterverkehr bis 2018 schwergewichtig auf die Schiene zu verlagern.

Kontakt:
→ Thomas Burgener, Ausschuss-Mitglied der Alpen-Initiative, 079 449 56 15
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42

 

Medienmitteilung und Resolution von iMonitraf
Medienmitteilung der Zentralschweizer Regierungskonferenz