3. November 2009

Die Alpen-Initiative schätzt das Zeichen, das der Luzerner Kantonsrat heute gesetzt hat: Als erstes kantonales Parlament fordert er den Bundesrat auf, keine 60-Tonnen-Lastwagen zuzulassen. Die Megatrucks würden die im Alpenschutzartikel verankerte Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene unterlaufen. Vor der Debatte hat die Alpen-Initiative die Parlamentsmitglieder auf die Gefahren der überschweren Megatrucks aufmerksam gemacht und ihnen eine kleine Schokolade light überreicht.

Eine grosse Anzahl jener Lastwagen, welche die Alpen queren, fährt durch den Kanton Luzern. Besonders heikle Stellen sind die Autobahntunnels in der Stadt Luzern. Das Kantonsparlament hat erkannt, dass Megatrucks oder Gigaliner, wie die 60-Tonnen-Lastwagen auch genannt werden, die anderen Verkehrsteilnehmer massiv gefährden und die Strasseninfrastruktur zusätzlich belasten würden. Darauf macht die Alpen-Initiative seit Monaten aufmerksam. Im Sommer hatte sie mit einem Mahnfeuer gegen die Megatrucks in Basel ihre Solidarität mit den Menschen im Flachland und in den Agglomerationen gezeigt. Die Alpen-Initiative engagiert sich zudem – als erste Schweizer Verkehrs-Organisationen – im europäischen Aktionsbündnis „No mega trucks“ (www.nomegatrucks.eu). Es wird für die Schweiz entscheidend sein, was die EU in Bezug auf die Lastwagengrössen beschliesst.

In seiner Kantonsinitiative (Standesinitiative) betont das Luzerner Parlament, dass die Megatrucks das in der Verfassung und im Gesetz formulierte Ziel, den alpenquerenden Güterverkehr vorzugsweise auf der Schiene abzuwickeln, unterlaufen. In Deutschland wird mit einem Rückgang des kombinierten Verkehrs (Schiene – Strasse) von über 55 Prozent gerechnet, sollten die Megatrucks zugelassen werden. Es ist deshalb konsequent, wenn sich die Kantone entlang der Gotthard-Route und anderen Achsen gegen die 60-Tonnen-Lastwagen wehren. Ähnliche Vorstösse sind zum Beispiel im Tessin, in Genf oder in St. Gallen geplant.

Eine Zulassung würde auch den Bestrebungen zuwiderlaufen, mehr Sicherheit in den Tunnels zu erreichen. Lastwagen stellen die mit Abstand grösste Gefahr für schwere Unfälle dar. Megatrucks mit 60 Tonnen, aber auch 40-Tonnen-Lastwagen, fahren ein Vielfaches mehr an Brandenergie mit sich herum als Personenwagen. Die Alpen-Initiative hofft, dass der Bundesrat und das Eidgenössische Parlament dies berücksichtigen, wenn die Vorschriften für die Lastwagen gesetzlich angepasst werden sollen.

Kontakt:
→ Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
→ Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42