30. März 2011

Neun Tessiner Organisationen haben der Tessiner Regierung heute über 5000 Unterschriften überbracht. Sie verlangen, dass während der Sanierung des Gotthard-Strassentunnels wie vom Bundesrat vorgeschlagen ein Auto- sowie ein Lastwagenverlad eingerichtet wird. Sie plädieren zudem dafür, dass nach der Sanierung keine Lastwagen mehr durch den Strassentunnel fahren dürfen.

Alpen-Initiative, Pro Natura, WWF, Leventina vivibile, die Gewerkschaft SEV, SOS Ambiente, Greenpeace, VCS und Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz setzen sich dafür ein, dass der Strassentunnel nicht einfach während 900 Tagen gesperrt wird, sondern nur während der verkehrsarmen Wintermonate. In dieser Zeit sollen mindestens sechs Autozüge pro Richtung und Stunde die Reisenden staufrei vom Norden in den Süden und von Süden in den Norden bringen. Für die Lastwagen soll gleichzeitig ein Verlad durch den neuen Eisenbahn-Basistunnel zwischen Biasca und Erstfeld zur Verfügung stehen. In den Hauptreisezeiten im Sommer jedoch soll der Strassentunnel offen gehalten werden. Dadurch wird das Tessin nicht von der übrigen Schweiz abgeschnitten, zumal der Neat-Tunnel am Gotthard in Betrieb sein wird, der die Reisezeiten vom und ins Tessin massiv reduzieren wird.

Die neun Organisationen schlagen überdies vor, dass nach der Sanierung der Schwerverkehr weiterhin auf Verladewagen durch den Basistunnel transportiert wird und nur noch Lastwagen im Lokalverkehr durch den Strassentunnel fahren dürfen.
Die Vorteile einer solchen Lösung:
Der Tunnel würde sicherer, denn die Gefahr von schweren Kollisionen würde deutlich verringert.
Die Sanierung könnte in kürzerer Zeit durchgeführt werden und würde weniger kosten.

Mit einer Alpentransitbörse könnte der Schwerverkehr gezielt bewirtschaftet werden.

Das Dosiersystem mit den Lastwagen im Tunnel könnte aufgehoben werden, das gäbe zusätzlich Platz für die Durchfahrt von Personenwagen.

Die Kosten für den Unterhalt der A2 würden massiv zurückgehen, wenn keine schweren Fahrzeuge mehr die Bauten belasten würden.

Für die neun Organisationen ist der Zeitpunkt der Sanierung ideal, um der dauerhaften Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene den entscheidenden Impuls zu verleihen und die Lebensqualität im Tessin zu erhöhen – nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für die Touristen.

Für Auskünfte:
Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42
Carlo Lepori, Vorstandsmitglied Alpen-Initiative, 079 372 35 95
Anna Biscossa, Koordinatorin SOS Ambiente Mendrisiotto, 079 785 78 91
Werner Herger, Regionalsekretär VCS Tessin, 091 826 40 88

Weitere Informationen (auf Italienisch): www.sud-nord.ch