15. Februar 2016

Wie der Luzerner CVP-Nationalrat Leo Müller am Wochenende in den Medien erklärt hat, will er einen neuen Vorstoss für eine Maut am Gotthard lancieren.

Dies zeigt in aller Deutlichkeit, wo das Problem liegt: Eine 2. Strassenröhre am Gotthard würde über Jahre hinweg unnötigerweise sehr viel Geld verschlingen. Dieses Geld fehlt dann dem Bund für den Unterhalt der Nationalstrassen und für Agglomerationsprojekte. Deshalb suchen die Befürworter der 2. Röhre verzweifelt nach neuen Einnahmequellen, weil man in den Regionen gemerkt hat, dass ihre Projekte sonst zurückgestellt würden. Das heisst: Der neue Vorschlag für eine Maut von Seiten der Röhren-Befürworter legt das Finanzierungsproblem der 2. Röhre offen.

«Erwartungsgemäss sind aufgrund der enormen Kosten der unnötigen 2. Röhre grosse Zweifel aufgekommen, wie der Bund die vielen anstehenden dringlichen Verkehrsprojekte in allen Landesteilen überhaupt zu finanzieren gedenkt», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. «Jetzt versuchen die Befürworter, den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern die versalzte Suppe mit einer Maut schmackhaft zu machen. Sie tun das im Wissen, dass eine Tunnelgebühr im Parlament keine Chance hätte.» Eine Maut am Gotthard wurde im Parlament diskutiert und klar verworfen, gerade auch von den Befürwortern einer 2. Röhre. Das heisst: Am Gotthard wird es keine Maut geben!

Die Alpen-Initiative lehnt eine isolierte Maut am Gotthard ab, sie hat dies bereits in der Vernehmlassung zur Vorlage des Bundesrats festgehalten. Eine isolierte Tunnelgebühr am Gotthard, würde zu Umwegverkehr über den San Bernardino, den Simplon und über die Gotthard-Passstrasse führen sowie einzelne Regionen wie den Kanton Uri und das Tessin benachteiligen. «Die Gebühr wäre für die Tessiner und Urner Wirtschaft viel schädlicher als gewisse Einschränkungen während der paar Jahre, wenn der Gotthardtunnel saniert und auf die Normen für neue Tunnels ausgebaut wird. Ausserdem würde eine Mautstelle im Kanton Uri und Tessin dauerhaft sehr viel Land beanspruchen und riesige Staus verursachen», ist Lucia Lauener-Zwyer, Geschäftsführerin der Alpen-Initiative, überzeugt.

Kontakt
Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, Tel. 076 508 16 33
Lucia Lauener-Zwyer, Geschäftsführerin Alpen-Initiative, Tel. 076 582 83 63