13. August 2016

Die Strasse über den Simplon wurde nicht für 40-Tonnen-Lastwagen gebaut, die gefährliche Güter geladen haben. «Diese Transporte sollen und können auf der Bahn abgewickelt werden», sagt Nationalrätin Regula Rytz, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative und Präsidentin der Grünen Schweiz. Die Alpen-Initiative hat an ihrem traditionellen Mahnfeuer den Bundesrat aufgefordert, am Simplon ein Fahrverbot für Lastwagen mit Gefahrgut zu erlassen.

Über 3000 Höhenmeter muss ein Lastwagen am Simplon beim Hinauf- und Hinunterfahren insgesamt bewältigen. Das ist enorm viel. Die Strecke ist zudem anspruchsvoll für Chauffeure und Fahrzeuge. Anders als am Gotthard oder am San Bernardino sind am Simplon auch Transporte mit gefährlichen Gütern erlaubt.

Zwar baut der Bund Havariebecken und Notbremsspuren, aber das löst das Problem nicht. «Es gibt keinen Grund, ausgerechnet die gefährlichsten aller Lastwagen über den Simplonpass fahren zu las-sen! Diese Transporte gehören auf die Schiene», sagte Doris Schmidhalter-Näfen, Walliser Gemeinde- und Grossrätin aus Ried-Brig, am Mahnfeuer der Alpen-Initiative vom Samstag, 13. August, auf dem Simplon. Napoleon habe damals die Strasse für seine Kanonen gebaut, heute baue man sie für die Lastwagen aus. Sie hoffe, dass die Strasse nach der Fertigstellung weder den Kanonen noch den Camions diene, sagte Doris Schmidhalter-Näfen.

Regula Rytz, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative, Berner Nationalrätin und Präsidentin der Grünen Schweiz, sagte am Mahnfeuer auf dem Simplon: «Lastwagen, die Heizöl, Lösungsmittel und andere gefährliche Chemikalien transportieren, haben auf einer Passstrasse mit vielen Kurven und einem starken Gefälle nichts zu suchen.» Sie forderte, dass die Güter nicht nur am Gotthard auf die Schiene verlagert werden, sondern erst recht auch am Simplon.

Flächen für Verladestationen sind sowohl nördlich wie auch südlich des Passes vorhanden. Der Tunnel ist auch gross genug für Lastwagen mit 4 Metern Eckhöhe. Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik der Alpen-Initiative: «Die Alpen-Initiative fordert ein generelles Fahrverbot für Lastwagen mit gefähr-lichen Gütern am Simplon. Auch hier soll gelten, was an den anderen Transitübergängen wie Gotthard und San Bernardino gilt: nur kleinste Mengen von sogenannt gefährlichen Gütern dürfen auf Lastwagen mitgeführt werden.»

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Kontakt
Regula Rytz, Vorstandsmitglied Alpen-Initiative, Nationalrätin BE, Präsidentin Grüne Schweiz, 079 353 86 38
Doris Schmidhalter-Näfen, Gemeinde- und Grossrätin, Ried-Brig VS, 076 546 82 70
Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik, 078 765 61 16

Referate
> Referat Regula Rytz (pdf)

> Referat Doris Schmidhalter-Näfen (pdf)

Beitrag SRF
> Tagesschau vom 13.8.2016