8. August 2009

Feuer ist nebst Wasser, Luft und Erde eines der vier Elemente. Feuer steht symbolisch für Umwandlung, Reinigung, Macht und Erkennen. Es ist ein Symbol des Bewusstseins. Das innere Feuer ist ein Symbol der Leidenschaft.

Das Feuer, das heute hier entfacht wird, ist durchaus in dieser symbolischen Bedeutung zu verstehen.Der Verein Alpen-Initiative hat ein inneres Feuer und setzt sich mit Leidenschaft für die Anliegen ein, die 1994 von der Schweizer Stimmbevölkerung mitgetragen wurden. Vor nunmehr 15 Jahren war dem Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer bewusst: Die Alpen unseres Landes brauchen unseren Schutz.

Sie müssen geschützt werden vor den Konsequenzen eines stetig steigenden Transitverkehrs, der die Umwelt und die Lebensqualität der Bevölkerung in diesen Regionen massiv belastet. Die Bevölkerung tanzte in Altdorf im Kanton Uri. Bundesrat Leuenberger tanzte zwar nicht mit, aber freute sich über das Resultat, ganz privat und still, sagte er in einer Rede im Mai dieses Jahres.

Gesetzlich wurde nach dem Volks-Ja zur Initiative die Zahl der Lastwagen, die unser Land passieren dürfen, festgelegt: 650’000 Lastwagen pro Jahr, maximal 40 Tonnen pro Fahrzeug. Umgesetzt ist dieses Ziel auch 15 Jahre nach der Volksinitiative nicht. Darum brennt das innere Feuer der Leidenschaft, das die Vereinsmitglieder der Alpen-Initiative und zahlreiche Sympathisantinnen und Sympathisanten haben, noch immer. Zu Recht, meine ich. Es braucht die Alpentransitbörse, wie sie vom Verein Alpen-Initiative als Idee lanciert worden ist und heute von BR Leuenberger vorgeschlagen wird. Zur konsequenten Verlagerung der Gütertransporte auf die Schiene müssten alle Alpenländer ihre Schwerverkehrsabgaben auf das Niveau unserer LSVA anheben.

Die Alpen sind für uns Baslerinnen und Basler zwar ziemlich weit weg. Das bedeutet aber nicht, dass uns ihr Schicksal unberührt lässt. Im Gegenteil: Das Basler Stimmvolk hat die Volksinitiative von 1994 deutlich angenommen. Der Kanton Basel-Stadt und mit ihm andere Nordwestschweizer Kantone setzen sich konsequent für den Ausbau der Schieneninfrastruktur ein, was sich aktuell am zweiten Juradurchstich zeigt. Hier geht es darum, die Kapazität der Nord-Süd-Achse zu erhöhen.

Basel ist das Tor zu Schweiz. Hier befindet sich der grösste Güterumschlagplatz der Schweiz. Wir haben ein Interesse daran, dass die Alpen und unsere Agglomeration durch den Transitverkehr nicht überbelastet werden. Der Verein Alpen-Initiative setzt mit der heutigen Aktion ein Zeichen, dass er sich durchaus bewusst ist, dass das Thema Transitverkehr auch die Regionen der Schweiz ausserhalb des Alpenraumes beschäftigt. Für dieses Zeichen danke ich den Initiantinnen und Initianten der heutigen Veranstaltung. Ich hoffe, dass das Feuer mit seiner Symbolkraft des Bewusstseins, des Wandels und der Leidenschaft weitherum sichtbar ist, ausstrahlt und ansteckt. Denn die Zeit des Umdenkens ist längst reif.

Besten Dank.