17. Mai 2002

137’000 Unterschriften für lasterfreie Tunnel – das gibt Gegenwind für die zweite Strassentunnelröhre am Gotthard und die Avanti-Initiative. Wir danken allen Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern ganz herzlich für ihre Unterstützung!

Ein kalter Wind wehte am 17. April vor dem Bundeshaus, als das Komitee Avanti-Nein seine schweren Kartons ablud. „Gegenwind für Avanti“, meinte Matteo Buzzi, der viel zum Erfolg der Unterschriftensammlung im Tessin beigetragen hat. Gut gelaunte Aktivistinnen und Aktivisten aus der ganzen Schweiz zogen die schweren Wagen mit den Unterschriftenkartons und taten ihre Freude über die grosse Unterstützung mit Megaphon, Transparenten und Signalisationstafeln kund. Am 21. Dezember 2001 hatte das Komitee-Avanti-Nein, in dem neben der Alpeninitative 22 weitere Organisationen vertreten sind, die Alpentunnel-Petition in Airolo lanciert. In nur vier Monaten haben viel mehr Personen unterschrieben als für die Avanti-Initiative innerhalb von einem Jahr. Das Komitee Avanti-Nein freut sich besonders über die vielen Unterschriften aus dem Tessin und aus der Westschweiz.

Tunnels nur ohne Laster sicher Die Petition will alle Lastwagen ausser jenen für die regionale Versorgung aus dem Gotthard- und den anderen Alpentunnels verbannen. Diese Forderung scheint radikal zu sein, aber sie ist das einzig wirksame Mittel, um die Sicherheit in den Alpentunnels grundlegend zu verbessern. Nur so kann das Grossrisiko eliminiert werden, das vom Schwerverkehr ausgeht. Für den Güterfernverkehr steht mit der Bahn eine weit sicherere Alternative zur Verfügung. Nur im regionalen Güterverkehr sind wir auf die Strassentunnel angewiesen.

Bahnkapazitäten voll nutzen Eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ist möglich: Die Bahn hat genug freie Kapazitäten. Um diese wirklich auszuschöpfen, ist noch viel zu tun: Die Bahnen müssen ihr Personal aufstocken und die möglichen Subventionen vollumfänglich abholen und investieren; der Zoll muss den Papierkrieg beim Grenzübertritt vereinfachen; der Bund muss den Einzelwagenladungsverkehr finanziell unterstützen; die Polizei muss die Lastwagen konsequenter kontrollieren; die Gewerkschaften müssen bei den Arbeitgeber bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen für Camionneure durchsetzen.

Zweite Röhre ist tabu „Das Schweizer Volk hat Ja zur Alpen-Initiative und zur LSVA gesagt“, betont die Urner Landrätin Pia Tresch, „jetzt fordern wir Bundesrat und Parlament auf, diese klare politische Linie auch im Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative zu verankern“. Für das Komitee Avanti-Nein ist eine zweite Gotthardröhre tabu. Denn die grössten Verkehrsprobleme stellen sich in den Agglomerationen und nicht am Gotthard.