6. September 2019

Das Schwerverkehrszentrum Ripshausen bei Erstfeld (UR) wird am kommenden Montag 10 Jahre alt. Heute findet der offizielle Festakt mit Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga statt. Die Alpen-Initiative zieht eine positive Bilanz über die 10 Jahre und unterstreicht die wichtige Rolle des Maxi-Kontrollzentrums für die schweizerische Verlagerungspolitik. Nichtsdestotrotz fordert sie, dass das vom Bund 2003 initiierte Kontrollnetz endlich fertiggestellt wird und die bestehenden Kontrollzentren mit genügend Ressourcen ausgestattet werden.

Das Kontrollzentrum Ripshausen ist zurzeit das einzige Maxi-Zentrum in der Schweiz und somit ein sehr wichtiger Teil des gesamten Kontrollmassnahmenpakets der schweizerischen Verlagerungspolitik. Die Alpen-Initiative gratuliert dem Schwerverkehrszentrum Uri zum 10-jährigen Jubiläum. Gerne nutzt sie die kompetenten Führungen im Kontrollzentrum, um Gästen der internationalen Politik die Schweizerische Verkehrspolitik zuerläutern. Trotzdem akzentuiert die Alpen-Initiative, dass es dringend und notwendig ist, das bestehende Kontrollnetz in der Schweiz zügig auszubauen und die Kontrollen zu intensivieren. Hier ist das ASTRA gefordert.

«Schwerverkehrskontrollen dienen nicht nur der Verkehrssicherheit, sie ermöglichen auch fairere Wettbewerbsbedingungen zwischen Strasse und Schiene», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. «Deswegen ist das Schwerverkehrszentrum seit 10 Jahren ein wichtiges Element für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene.»

Das Schwerverkehrszentrum bei Erstfeld hat die Sicherheit im Transitverkehr von Nord nach Süd verbessert. Die Statistik zeigt, dass in den letzten Jahren am und im Gotthard weniger Unfälle mit Toten und Schwerverletzten passierten. Dieser erfreulichen Statistik stehen die vom Kanton Uri jährlich publizierten Kontrollstatistiken gegenüber. Im Jahr 2018 beispielsweise wurden bei rund einem Drittel der im Schwerverkehrszentrum Ripshausen kontrollierten Lastwagen Verkehrsverstösse geahndet (insbesondere Gewichtsüberschreitungen, technische Mängel, Verstösse gegen die Arbeits- und Ruhezeit). Jeder zehnte Lastwagen musste aus dem Verkehr gezogen werden. Dabei wurden nur rund 4% der Tranitlastwagen kontrolliert. «Angesichts dieser Zahlen ist es unverantwortlich, dass das Kontrollnetz nicht unverzüglich fertiggestellt wird. Insbesondere hat das sich im Bau befindende Kontrollzentrum südlich des Gotthards in der Leventina (TI) höchste Priorität», sagt Jon Pult. Von den 13 Kontrollzentren, die der Bund 2003 geplant hat, sind erst 7 in Betrieb.

In den Schwerverkehrszentren, auch in Uri, fehlt es an den nötigen Ressourcen, um auf neue Herausforderungen zu reagieren (Aufdecken von Hardware- und Software-Manipulationen bei der AdBlue-Abgas-Reinigung, Social Dumping etc.). Die Alpen-Initiative verlangt, dass der Bund für die Kontrollzentren die nötigen Ressourcen bereitstellt, damit auf neue Herausforderungen entsprechend reagiert werden kann.

Kontakt:

  • Jon Pult, Präsident, 076 508 16 33
  • Lucia Lauener-Zwyer, Geschäftsführerin, 076 582 83 63