7. März 2017

Die neuesten Zahlen der Kantonspolizei Uri aus dem Schwerverkehrskontrollzentrum in Erstfeld UR zeigen: Auf der Transitachse durch die Alpen fahren nach wie vor viele Lastwagen, die technische Mängel aufweisen, ungenügende Bremsen haben oder mit abgefahrenen Reifen und zu viel Gewicht unterwegs sind. Zudem sitzen die Chauffeure oft zu lange am Steuer. Die Alpen-Initiative begrüsst die Kontrollen als wichtigen Bestandteil der Schweizerischen Verlagerungspolitik. Die Sicherheit auf der Strasse liegt aber noch weit unter dem Sicherheitsniveau der Schiene. Deshalb fordert die Alpen-Initiative den Bundesrat auf, die Kontrollen zu intensivieren. Zudem muss er das längst versprochene Kontrollzentrum südlich des Gotthards endlich realisieren.

«Pro Arbeitstag muss die Urner Polizei wegen Verkehrsregelverstössen acht Lastwagen stilllegen. Das ist ein unhaltbarer Zustand», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. Fast ein Drittel der kontrollierten Fahrzeuge wurde gebüsst. «Diese Verstösse machen nicht nur die Strassen gefährlicher, sondern sie verschaffen dem Güterverkehr auf der Strasse auch widerrechtlich Wettbewerbsvorteile», fügt Jon Pult hinzu. Die Bahn transportiert heute um ein Vielfaches sicherer als die Lastwagen.

Gleiche Spiesse im Wettbewerb sind jedoch ein wichtiges Element zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene. «Der Schienengüterverkehr wird viel stärker, systematischer und flächendeckender kontrolliert als die Gütertransporte auf der Strasse. Neben systematischen Sicherheitskontrollen bei der Zugabfertigung überwachen rund 200 untereinander vernetzte Zugkontrolleinrichtungen den Verkehr auf der Schiene. Kein Güterzug kann in einen grösseren Tunnel einfahren, ohne auf die Radlast oder überhitzte Bremsen und Fahrgestelle kontrolliert zu werden», sagt Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik der Alpen-Initiative: «Auch die jüngst bei Lastwagen festgestellten Manipulationen mit AdBlue-Emulatoren zeigen, wie auf der Strasse auf Kosten der Gesundheit der Menschen entlang der Transitachsen getrickst wird.»

Die Alpen-Initiative verlangt vom Bund, dass er erstens die Schwerverkehrskontrollen intensiviert und zweitens südlich des Gotthard analog zum Zentrum in Uri ein grosses Schwerverkehrszentrum errichtet, damit auch der Verkehr von Süden nach Norden kontrolliert werden kann. Nationalrat Mathias Reynard, Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative, wird diese Woche im Bundeshaus zwei Vorstösse zum Thema einreichen. Darin fordert er unter anderem die Überarbeitung des Konzeptes von 2003 zur Kontrolle des alpenquerenden Verkehrs sowie die jährliche Publikation der Daten aus den Schwerverkehrskontrollzentren. Etwas, das bis heute fehlt.

Kontakt
Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, 076 508 16 33
Manuel Herrmann, Leiter Alpenschutzpolitik der Alpen-Initiative, 078 765 61 16