Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) überrascht schon wieder mit einer spektakulären Kehrwende. Laut dem Bundesamt soll für die Baustelle in Göschenen im Kanton Uri neu eine Fläche von rund 150‘000 Quadratmetern nötig sein – das sind umgerechnet 21 Fussballfelder. In der Antwort auf eine Frage von Nationalrat Thomas Hardegger im Jahr 2014 hatte der Bundesrat eine Fläche von 30‘000 Quadratmetern angegeben. Die spektakuläre Differenz erklärt das ASTRA damit, dass es sich bei den Zahlen vor einem Jahr nur um Angaben einer Vorstudie gehandelt habe.

Im Tessin ist die Differenz zu früheren Angaben noch spektakulärer: anstatt den bisherig gültigen Angabe von 29‘000 Quadratmetern für die Baustelle in Airolo werden nun neu 220‘000 Quadratmeter für Baustellen, Deponien und Installationen gebraucht. In erster Linie sei dies für die Materialbewirtschaftung in Stalvedro (bei Airolo), für End- und Zwischendeponien in Pollegio (bei Bellinzona), Gleisanlagen und Installationen. Sage und Schreibe 31 Fussballfelder werden im Tessin für den Bau der 2. Röhre also sinnlos verbraucht! Nur 23 Prozent dieser Flächen gehören dem Bund.

Wenn auch bei den Baustellenflächen und Argumenten radikale Kehrwendungen in Zukunft nicht mehr erstaunen, bleibt das ASTRA bei den Verladestationen stur bei den veralteten Angaben aus dem Jahr 2010. Neue Untersuchungen zeigen, dass die Verladeterminals in den Kantonen Uri und Tessin laut Angaben der Experten nur eine Fläche von je rund sechs Fussballfeldern benötigen. Dafür können die Areale der NEAT-Installationsplätze bei Erstfeld und Biasca gebraucht werden. Im Vergleich zum enormen Landverbrauch der Baustelle einer 2. Röhre ist die Fläche der Verladeanlagen vernachlässigbar. Ausserdem würden die Baustellenflächen für die 2. Röhre doppelt so lange belegt, wie jene der provisorischen Verladeterminals.

> Medienmitteilung Verein «Nein zur 2. Gotthardröhre»

Tabelle Flächenbedarf
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